Uganda unsicher machen :D

12.03.2018

Nach 6 Wochen Kimbilio ist uns ehrlich gesagt die „Decke auf den Kopf“ gefallen und es war höchste Zeit mal raus zu kommen, und Afrika unsicher zu machen bzw. zu erkunden.

Am Samstag den 17.2. hat uns Jakob, (der Bauleiter auf dem Gelände) um 6 Uhr Morgens nach Tororo gefahren. Von dort aus sollte ein großer Reisebus nach Kampala in die Hauptstadt von Uganda fahren. Sollte nicht nur, er ist gefahren 😀

Jonas und ich waren mit 2 Backpackerrucksäcken und einem kleinen Rucksack unterwegs..für 2 Wochen muss man ja einiges mitnehmen 😀 (hatte nämlich kein Bock unterwegs irgendwo waschen zu müssen).

Also der Bus sag ich euch, ist kein gewöhnlicher Bus, wie wir das kennen. Die Größe ist zwar die gleiche, aber er hat innen eine 2er Reihe, und eine 3er Reihe. Außerdem kann jeder sein Fenster öffnen, was bei 30-40 Grad sehr von Vorteil ist.

Naja jedenfalls waren wir mit einigem an Gepäck unterwegs, aber unten in den Laderaum vom Bus wollte ich die Rucksäcke auch nicht packen..wer weiß, wie oft der Bus anhält, ob die Klappen abgeschlossen werden, oder man sich da einfach bedienen kann, wie man lustig ist..ne, ne schließlich sind wir ja immer noch in Afrika. 😀

Also wir in Bus gestapft, natürlich von allen ultra blöd angeglotzt worden, und wie´s in Deutschland früher halt cool war, erstmal nach ganz hinten durch und da nen Platz gesucht. Eigentlich nur weil da noch alles frei war. 😀

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Während der Fahrt kam dann später einer der die Tickets verkauft hat..der hat durch die Blume dann noch anmerken lassen, dass unser „Baby“ (einer der Rucksäcke) ja ganz schön groß ist, und in die Ablage über uns sollte, wenn der Bus nach den Zwischenstopps voller wird. Wir haben sie dann, -im wahrsten Sinne des Wortes- da oben reingequetscht.

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Außer, dass wir die ganze Busfahrt fast nichts getrunken haben, weil aus Klo gehen ist nicht, war an der 6 stündigen Fahrt nichts mehr außergewöhnliches, was es zu erwähnen gibt.

 

 

 

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Schlafen muss eben auch mal sein 😉

 

 

 

 

 

 

In Kampala angekommen, waren wir keine 2 Sekunden aus dem Bus draußen, da kamen schon ungelogen 7 Afrikanische Männer, die uns Kleinscheiß andrehen wollten. Natürlich nur echte Rolex-Uhren, Goldketten etc. Abgesehen davon das einen diese Hauptstadt komplett flasht, wollte einer einfach nicht verstehen, dass wir jetzt nicht mit seinem Bus nach Nairobi (Kenia) fahren wollen. Das hat er aber erst so richtig verstanden, als Jonas seine Hand aus dessen wegriss. Ich hatte kurze Anzeichen von Panik, 😀 aber zum Glück kam Josia und hat uns erstmal aus dem Getümmel „befreit“. Für alle die es nicht mehr wissen, Josia haben wir in unserer ersten Woche in Kimbilio kennengelernt. Und schon damals haben wir ausgemacht, eventuell zusammen nach Ssese Island zu gehen.

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Ja also wie gesagt, die ersten Eindrücke waren wirklich krass. Jonas hat das eigentlich perfekt getroffen, in dem er gesagt hat, dass Kampala das beste Beispiel für eine komplette Überbevölkerung ist.

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Josia brachte uns dann relativ schnell zum „Old-Taxpark“

Das könnt ihr euch nicht vorstellen!! Da stehen locker 1000 Matatus, um ein Gebäude herum, alles bestens organisiert, und das ist nur einer von 3 oder 4 Taxparks in Kampala.

Von diesen Parks startet der komplette Verkehr der Matatus. Von da aus strömen die Taxis in alle Himmelsrichtungen nach ganz Uganda aus.

Mit diesen Matatus haben wir uns dann auch eigentlich die meiste Zeit herumgetrieben.

 

Jonas und ich waren echt glücklich, dass wir als „Muzungus“ mal nicht angeschaut wurden als ob wir vom Mars kommen, nur weil wir ne andere Hautfarbe haben! Kampala ist im Vergleich zum Rest von Uganda wirklich sehr „Westlich“. Hier laufen die Frauen auch in kürzeren Röcken/Hosen rum, nicht wie in Tororo, wo alles Knie- oder Bodenlang herumläuft. Junge Paare halten hier auch mal Händchen, was man sonst nirgendwo sieht und man sieht vor allem echt relativ viele Weiße.. im Vergleich zu Tororo.

Viel Zeit war dann aber sowieso nicht. Wir sind erstmal zu der Organisation in der Josia seine Zeit in Uganda verbrachte, die ein bisschen außerhalb in einem Vorort von Kampala war. Die Organisation „chosen generation“ ist von einer Deutschen Missionarin, Regine großgezogen worden. Sie lebt immer im Wechsel 3 Monate in Deutschland und 3 Monate in Uganda. Bei chosen generation kümmert man sich um Kinder aus dem Slam. Es gibt jeden Freitag ein Streetprogramm, in dem Regine und ihre Leute in die Slams gehen, und die Kids „rausholen“ um mit ihnen Fußball zu spielen, ihre Kleider zu waschen, wenn sie was haben außer dem was sie anhaben und um vor allem die Wunden zu reinigen und zu versorgen.

IMG_8224Ja also im Haus von Regine haben wir dann eine Nacht geschlafen, bis wir dann zu 3. zu den Ssese Islands aufgebrochen sind. Mit dem Matatu und den dicken Rucksäcken auf´m Schoß gings Richtung Entebbe. Hier ist nicht nur der Flughafen, sondern es legt auch die Fähre an, welche 1x am Tag zu den Ssese Islands fährt.

 

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Die Fahrt über den Victoriasee war echt schön! Vor allem hat man sich gefühlt wie auf dem Meer, weil man über längere Zeit kein Festland gesehen hat.

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Wir kamen dann Abends auf einer der Ssese Inseln an. Der Ort hieß Kalangala. Wir hatten im Vorfeld kein Hotel gebucht, da Nebensaison war, man sich so die Hotels erstmal anschauen kann und dann eventuell noch mit dem Preis verhandeln kann.

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Wir sind dann echt idyllisch am Victoriasee am Strand entlang gelaufen und haben uns ein Hotel nach dem anderen zeigen lassen. Zum Schluss haben wir uns dann eins rausgesucht, bei dem unsere Zimmer direkt am Strand waren.

Am nächsten Tag wollten wir ne Boda-Tour (Bodas sind die Motorrad-Taxis) machen und die Insel erkunden.

Haben uns dann auch einen Guide dazu gebucht, weil man ja so auf eigene Faust meistens nicht so geile, versteckte Plätze auf so ner Insel findet.

Lustig wurde es dann als der Guide uns fragte, ob wir die Schlüssel für die Bodas hätten. Wir haben uns natürlich gefragt wieso wir die Schlüssel haben sollten, bis wir gecheckt haben, dass es für die Bodas keine Fahrer gibt, und wir die Dinger selber irgendwie fahren müssen :DDDD

Josia hat zum Glück einen Motorrad Führerschein, aber Jonas und ich sind grade mal 25 km/h Roller mit süßen 15 Jahren gefahren 😀

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Klar war ziemlich schnell beschlossen das wenn dann Jonas des Teil fahren muss. Es gab dann im tiefen Sand einen Motorrad-Schalt Crash-Kurs von 5 Minuten und dann gings los, der Guide wird schließlich Stündlich bezahlt. (Bissle Schwabe muss man schließlich auch in Afrika sein :D)

Naja ich hab jedenfalls mal wieder leichte Nervenzusammenbrüche bekommen!! Jonas ist nämlich nachdem des mit dem Schalten vom Motorrad ziemlich schnell echt gut geklappt hat ganz schön rumgeheizt (Männer!!) Ich hab ihm auch klar gemacht, dass ich ihm echt vertraue, aber eben nicht den Schotter/Sandpisten!! Ihr könnt euch ja nicht im entferntesten vorstellen, was für Schlaglöcher in den „Straßen“ waren..von den Spurrillen ganz zu schweigen.

Ja und mein stets vernünftiger Erzieher-Verstand hat dann natürlich alle Alarmglocken bimmeln gehört, als ich mir Gedanken über die Verletzungen gemacht hab, die wir uns holen hätten können, wenns uns da runter geschmissen hätte. Ohne Helm natürlich. Ihr hört ja, ich konnte es sehr genießen 🙂

 

Dementsprechend froh war ich dann, als wir an einem echt süßen kleinen Fischerdörfchen angekommen sind..

..oder an einem mega geilen weißen Sandstrand..

 

..und zum Schluss dann noch in irgendeiner Höhle. 😀OPXG8439

Also es war echt cool, und wir haben auch echt viel gesehen und vor allem wirklich eine tolle Landschaft, aber nochmal, zumindest was mich angeht, mit dem Boda..NEIN DANKE!!

(Die Jungs wären am nächsten Tag gleich nochmal los, weil sie´s so geil fanden, schade nur das die Insel nicht sooo groß war und wir an dem einen Tag schon alles gesehen haben..soviel dazu!)

Am zweiten Tag haben wir uns nur an einen Pool geflackt und entspannt. Im Victoriasee kann man nämlich leider nicht baden. Bzw. kann man schon, aber da holt man sich dann eben alles. Von Hautbakterien/Parasiten bis Borreliose.

Am nächsten Morgen gings dann auch schon wieder mit der Fähre 4 Stunden zurück nach Entebbe und von da aus mit den Matatus nach Kampala.

Da stand nämlich noch was an..

..Abbey ist 25 Jahre alt, und kommt auch aus einem der Slams von Kampala. Auch er war ein Kind, dass von Regine aus dem „Ghetto“ wie die Einheimischen dazu sagen gerettet wurde. Abbey hat Dank chosen generation einen Schulabschluss, und mittlerweile einen eigenen, kleinen Friseursalon mit dem er sein Geld verdient.

Er ist jeden Freitag beim Streetprogramm dabei, und geht in die Slams um die Kids da raus zu holen.

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Auf dem Weg in Slam, dass ist übrigens Abbey 🙂

 

 

Abbey hat uns an dem Tag mit in die Slams genommen.

 

 

 

Ich denke jeder kennt Slams aus dem Fernsehen, aber kein Mensch glaubt uns wie es in Wirklichkeit ist. Wir haben Abbey auch gefragt ob man Bilder machen kann, der meinte allerdings, dass es für uns zu gefährlich sei. Wir konnten ihm aber unser Handy geben, mit dem er dann Bilder gemacht hat. Klar waren die Bilder nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten, bzw. wie wir euch das ganze am besten zeigen wollten. Aber ich denke einen kleinen Einblick kann man trotzdem bekommen.

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Der Slam ist durch Blechwände vom Rest der Stadt abgegrenzt, zum einen weil es peinlich ist, und man das Ghetto verstecken möchte, zum anderen das die Kriminalität nicht so sehr in die Stadt dringt.

 

 

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Es stinkt abartig, überall liegen Menschen rum, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie noch am Leben sind. Dazwischen laufen Hühner, Enten, der ein oder andere Straßenhund und vor allem Kleinkinder herum. Überall Müll, teilweise kann man nicht richtig laufen, muss sich ständig bücken, um durch irgendwelche Stabilisationen der Blechhütten zu kommen. Eine Hütte neben der anderen, maximal 7 m² groß, in denen manche Familien bis zu 8 drin schlafen.

Überall der Geruch von Drogen, Alkohol und vor allem Pipi.

IMG_2047Eine Frau lief uns ständig über den Weg, jedes mal drückte Sie uns ein anderes Kleinkind (allerhöchstens 2 Jahre alt) in die Hand, mit denen wir Bilder machen sollten.

Die Frau hat mich so geschockt..ihr könnt euch nicht vorstellen wie einen ihre Augen angeschaut haben!! Zum reden war sie auch nicht mehr richtig im Stande und später habe ich sie ihr Kind Stillen gesehen. Mir ist es wirklich schlecht geworden! Was diese Frau sich antut, vermute ich als Flucht in die Welt der Drogen, um zu vergessen in was für einem Zustand sie sich befindet und wo sie leben muss..aber wenn ich überlege, dass sie in der Schwangerschaft mit Sicherheit den gleichen Zustand hatte, und sie auch jetzt noch dem Kind antut, könnte ich echt heulen..

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Hier ist ein Treffpunkt in dem zusammen Musik gemacht wird, man gemeinsam Drogen nimmt und sich das Hirn wegsäuft..

Aber wirklich ehrlich war das alles auch nicht..man hat gemerkt, dass sich die Menschen ziemlich verstellen, sobald Muzungu´s da sind. Der Oberguru, der da so bisschen das sagen hatte, hat uns später die Story vom Pferd erzählt und nebenher natürlich noch ordentlich Alkohol gekippt (er hatte aber natürlich sowieso schon genug).

Neben mir saß im selben Moment ein kleines Mädchen ca. 5 Jahre alt. Neben ihr noch ein Mann, der forderte die Flasche Alkohol. Ich dachte mir nichts dabei, bis ich gesehen habe, dass er die Flasche dem kleinen Mädchen neben mir gab, und die daraus getrunken hat. Ich war wirklich bedient kann ich euch sagen!!! Man fühlt sich auch wirklich schlecht, dagegen nichts gemacht zu haben, wäre aber zu gefährlich gewesen, als Muzungu zu sagen, dass das Kind kein Alkohol trinken soll. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie Hilflos man sich fühlt!! 😦

Im laufe unseres Slam-Besuches ist uns aufgefallen, dass wir ausschließlich Kinder von 0-7 Jahren gesehen haben. Abbey hat uns dann später erzählt, dass die älteren Kinder (die eigentliche Zielgruppe vom Streetprogramm) Tagsüber schlafen, weil sie Nachts unterwegs sind. Hauptsächlich Menschen ausrauben, um sich dadurch ihren Drogenkonsum zu finanzieren, oder von älteren gezwungen werden, die Drogen zu verkaufen. Echt krass wenn man sich vorstellt, dass die Kids mit 8 Jahren schon Drogen nehmen.

Klar, man weiß man geht heute in einen Slam. Man hat schon was darüber gehört und man weiß das es nicht schön wird. Aber man kann sich eben nicht darauf Vorbereiten bzw. Einstellen.

Das waren wirklich Erfahrungen für´s Leben, die wir sicherlich nie vergessen werden! Und ich muss wirklich sagen, man ist danach echt fertig..sowas muss man erstmal verarbeiten.

 

Wir haben dann noch eine Nacht bei Josia in der Organisation geschlafen und Josia am nächsten Tag zurück ins kalte Deutschland verabschiedet. Für uns stand dann das Red Chilli Hostel auf dem Programm.

Nur wie dahin kommen war jetzt noch die Frage. Ich hab natürlich schon wieder hyperventiliert, wenn ich daran gedacht hab, dass wir jetzt komplett auf uns gestellt sind, in diesem riesigen Kampala Großstadt-Dschungel!!! Jonas dagegen war natürlich wieder ziemlich cool, hat sich überhaupt keine Sorgen gemacht und auch mich Hosenschissi bisschen beruhigt 😀

Schlussendlich sind wir mit einem Matatu ins Zentrum Kampalas gefahren. Da haben wir uns zwei vertrauenswürdige Boda Fahrer rausgesucht, ihnen anhand von Google-Maps gezeigt wo wir hin wollen und ihnen vor allem klar gemacht, dass sie zusammen bleiben müssen, weil Jonas das Geld hat. Also sollte mein Fahrer Jonas und seinen Fahrer verlieren, bekommt er kein Geld. Das hat dann auch relativ gut gefruchtet. (Zwei Bodas, weil ja jeder von uns seinen Backpackerrucksack dabei hatte und die ja ziemlich groß sind..da passt man nicht mehr zusammen aufs Boda) Auf jedenfall haben die zwei Fahrer dann echt so gut wies geht versuch zusammen zu bleiben, was aber bei dem Verkehr praktisch unmöglich ist. Teilweise waren wir dann auch für 10 Min getrennt, also haben uns nicht mehr gesehen und ich hab nur noch gebetet, dass wir beide heil ankommen. Das ist auch ziemlich berechtigt!! Man kann das nämlich garnicht beschrieben, wie wild der Verkehr ist!! Es gibt sehr wohl Ampeln und auch ein paar wenige Verkehrsschilder, die beachten aber leider nur die Autofahrer. Die tausenden Bodas juckt es herzlich wenig wenn die Ampel rot ist. Und wenn man viel Glück hat, dann bremst ein Autofahrer auch mal, so dass man nicht überfahren wird, wenns mal eng wird.

Ja jedenfalls haben wir es beide zum Hostel geschafft, haben uns da zum ersten mal nach 6 Wochen Hitze in den Pool geschmissen und den Abend ausklingen lassen.

IMG_2525Am nächsten Tag gings dann früh Morgens los auf Safari in Murchison Falls Nationalpark. Wir waren ganz entspannt zu 6 + Fahrer in nem kleinen 12 Mann Busle.

HFSKE5151Nach ca. 5 Stunden kamen wir eeeendlich an das Tor vom Nationalpark. Anschließend haben wir auch gleich noch paar Affen gesehen, bis wir dann nach fast 7 anstrengenden Stunden Fahrt bei den Wasserfällen des Nationalparks ankamen. Hier hatte man dann Zeit sein Lunchpaket zu essen..Das die zwei Fresssäcke das während der Fahrt schon vernichtet hatten brauche ich glaub ich nicht zu erwähnen. Also saßen wir dann noch mal ne halbe Stunde rum, bis wir dann endlich zur 1 stündigen Wanderung zu und um die Wasserfälle herum, bei 43 Grad starteten. Das wir bedient waren kann man sich glaube ich denken.

Die Wasserfälle waren wirklich mega und auch echt atemberaubend, aber wir waren einfach echt fertig, und wollten nur noch ins Camp, duschen und abflacken.

Das wir dann aber nochmal 1 1/2 Stunden von den Wasserfällen bis zum Camp gefahren sind, hat uns den Rest gegeben. Hahaha naja wir konnten dann aber zum Glück auch wieder relativ schnell darüber lachen. 😀

Als wir im Camp angekommen sind, haben wir unser Zelt bezogen, übrigens echt romantisch, bis auf die Tatsache dass es echt krass da drin gemüffelt hat!! Und das war nicht nur der normale Zelt-Geruch 😀 Es waren zwei richtige Betten da drin, und wir haben dann über die Nacht die „Rollläden“ offen gelassen. Man sollte auch wenn man Nachts da rumspaziert nicht mit Taschenlampe oder ähnlichem leuchten, weil man sonst die Warzenschweine die einen da besuchen erschreckt und die dann auf einen los gehen 😀 Also hat jedes Zelt eine Petroleumlampe vor sein Zelt bekommen. Das sah dann wenns dunkel wurde echt schön aus.

Wir saßen dann Abends am Lagerfeuer und haben uns das Essen schmecken lassen 😀 War übrigens echt lecker, wobei man uns wahrscheinlich alles hätte vorsetzen können und es hätte besser als Poscho geschmeckt 😀 Wir waren übrigens so auf Fleisch Entzug, dass wir uns in unserem 2 Wöchigen Urlaub fast jeden Tag Fleisch reingehauen haben. xD

Der zweite Tag war dann echt der Wahnsinn!

Wir sind um 6.30 Uhr aufgebrochen und dieses mal zum glück nur 5 Minuten Auto gefahren 😀

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Wir haben dann den Sonnenaufgang am Anlegeplatz von ner Fähre gesehen, mit der wir dann wenig später auch den Nil überquert haben.

IPPQ3986Dann ist noch ein Guide zu uns ins Auto gestiegen, wir haben das Dach hochgeklappt, sodass wir uns im Auto hinstellen konnten und dann auch die Tiere besser fotografieren konnten.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, und wir konntens ehrlich gesagt auch nicht glauben, dass wir wirklich so viele Tiere gesehen haben.

Vor allem ist es unglaublich schön, zu sehen wir frei die Tiere in ihrem Nationalpark sind! Und sie nicht eingesperrt hinter irgendwelchen Zäunen in der Wilhelma leben „müssen“.

Jedenfalls haben wir wirklich alles gesehen, was in dem Nationalpark lebt.

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Was ganz besonderes und das absolute Highlight des Tages waren die Löwen. Dazu gibts aber ne Story 😀

Die Guide´s telefonieren untereinander immer, wenn man irgendwo Tiere gefunden hat, die man nicht so oft sieht, wie zum Beispiel die Löwen.

Wir sind dann natürlich auch zu diesem Punkt gefahren, wo ungefähr 10 andere Autos nach und nach dazu kamen. Löwen wirklich gesehen hat man nicht, man konnte sie durch die Ferngläser erahnen, aber wirklich sicher war man sich nicht. Da machte sich schon fast bisschen Enttäuschung breit, war ja aber immer noch die Chance da, später noch andere eventuell näher zu sehen.

Wir sind dann noch an ein Nil-Ufer gefahren, wo dann auch die Nilpferde auf ihren Sandbänken lagen. Und die Landschaft, wirklich ein Traum!!

Was dann von unserem Fahrer und unserm Guide echt richtig cool war, dass wir ein wenig früher vom Nil-Ufer weggefahren sind als die anderen Autos. Wir haben uns natürlich nichts dabei gedacht. Irgendwann hat Jonas dann bemerkt, dass wir wieder ungefähr an der gleichen Stelle sind, wo wir zuvor die Löwen gesehen haben. Dann ging auch alles echt schnell.

Unser Fahrer ist vom Weg in die Wiese abgebogen, hat kurz ziemlich Gas gegeben und auf einmal standen wir einfach 5 Meter vor den Löwen. Dann hieß es nur noch, dass wir schnell Bilder machen sollen, und schwupps waren wir auch schon wieder weg. 😀nvxne2702.jpg

Ich hab wirklich selten sowas atemberaubendes gesehen!! Und das beste war, dass es die Löwen einfach Null interessiert hat, dass da grade 5 Meter vor ihnen ein Auto mit paar Schaulustigen steht. 😀

Der Fahrer hat uns dann aber auch gleich klar gemacht, dass das unter uns bleiben muss, dass darf man nämlich eigentlich nicht, weil die Tiere ihren Geschützen Bereich haben etc.

Anschließend ging es dann auch wieder zurück in Richtung Fähre.

Die Landschaft konnte man immer noch mega genießen, aber es war mittlerweile ca. 12 Uhr der Planet brannte und es war ziemlich heiß! Da checkten wir dann auch wieso wir so früh los sind, man hat nämlich bis auf paar Warzenschweine und 2 Elefanten keine Tiere mehr gesehen. Die haben sich alle in den Schatten verzogen.

 

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Da sieht man mal wie hart wir, und was für Weicheier die andere  waren 😀

Nachmittags sind wir dann noch mal los auf eine Schifffahrt auf dem Nil zu den Murchison Wasserfällen vom Vortag. Die wäre wahrscheinlich cool geworden, wenns nicht geregnet hätte. Wir saßen natürlich oben, da war dann leider auch nichts überdacht. Wir waren mal wieder top ausgerüstet und hatten..genau, natürlich nichts dabei 😀 keine Pulli´s, geschweige denn lange Hosen oder sowas. Es war Arsch kalt!!!! Kleiner Lichtblick waren dann wirklich viele „Hippos“ also Nilpferde,  3,4 Krokodile, und ein paar Elefanten.

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Ansonsten haben wir die 3 stündige fahrt mit frieren verbracht..und nein Norman (Jonas Papa) nicht nur ich bin meinem Liebevollen Spitzname „Frostbeule“ nachgekommen, alle anderen haben auch gefroren! 😀

Der 3. Tag war dann wieder weniger spektakulär.. Wir sind Morgens vom Camp aus zurück nach Kampala aufgebrochen. Unterwegs haben wir noch einen Nashorn-Park besucht. Darunter haben wir uns aber  ehrlich gesagt mehr vorgestellt.

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Wir waren einfach zur falschen Zeit in dem Park. Es war viel zu heiß, man hat 3,4 Nashörner gesehen, die lagen allerdings nur im Schatten rum und waren ein wenig langweilig 😀

Anschließend gings zurück nach Kampala.

 

Wir waren dann noch 6 Tage in Kampala, haben die Zeit am Pool genossen, die Stadt auf eigene Faust unsicher gemacht, sind echt viel Boda und auch Matatu gefahren. Wir waren in gefühlt tausend Malls und haben uns dann nach 2 Wochen wildem Trubel in Kampala auf unser kleines und ruhiges Kimbilio gefreut.

Wir sind dann Samstags wieder mit 2 Bodas zum Bus gefahren, da hatte mein Fahrer in dem Gedränge fast nen Unfall und ich hab bei der Vollbremsung seinen verschwitzen Rücken geknutscht..war lecker, hab dann noch schnell ein Stoßgebet hoch geschickt das ich kein Herpes bekomme..hat geholfen, hab nix bekommen :))

Als wir dann beim Buspark angekommen sind, wollten natürlich wieder alle das wir genau in ihren Bus steigen, verstehen, dass wir aber nur nach Tororo und niergends anders hin wollen, wollten die allerdings nicht.

Jonas hat übrigens unsere Rucksäcke so perfekt gepackt, dass die so schmal waren, dass se zum Glück ohne Probleme im Bus in die Ablagen über den Sitzen gepasst haben. 😀

Wir waren dann früh dran und saßen 1 Stunde bevor der Bus losfahren wollte schon drin, weil wenn man zu spät kommt eventuell keine Tickets mehr bekommen hätte.

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So da saßen wir dann also, es kam ein Afrikaner nach dem anderen in den Bus, und wollten uns Sachen andrehen wie Kopfhörer, Wasser, Kekse, Uhren, Sonnenbrillen etc. wirklich was das Herz begehrt. Mit den meisten wars ja ganz witzig, aber manche waren auch echt penetrant und haben übel genervt.

 

 

 

 

Man muss bedenken, dass wir seit 10 Uhr nichts mehr getrunken haben, zwecks nicht aus Klo können und so. Ich hab mir nämlich große Sorgen um Jonas Konfirmandenblässchen gemacht.

Als es dann 13:30 Uhr war, wo der Bus hätte los fahren sollen, hat noch keine Menschenseele den Anschein gemacht losfahren zu wollen.

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Irgendwann so gegen 14 Uhr haben wir aus unserem Fenster geschaut und uns gefreut, dass da irgendein Angestellter von dem Buspark die Reifen noch mal nachzieht. Bis Jonas dann gemerkt hat, dass der die Schrauben nicht nachzieht sondern aufmacht..haben die ernsthaft angefangen den Reifen zu wechseln xD

 

 

 

Wir sind dann erstmal aufs Klo gestapft und haben Todesmutig unser Gepäck einem Typ der hinter uns saß anvertraut.

Wir haben dann beim zurück laufen auch gesehen, dass der Reifen einen Riss hatte und waren froh, dass sie es noch gemerkt haben.

Es war dann glaub ich 14:30 Uhr bis dann ein neuer Reifen kam und 1 1/2 Stunden nach geplanter Abfahrt sind wir dann auch endlich los gefahren!! Im normal Fall wären wir mit Sicherheit mega genervt gewesen, aber so langsam haben wir uns ziemlich an Afrika und den gemütlichen Lebensstile gewöhnt. Was nicht heißen soll das wir das auch so leben 😀

Der Bus war übrigens auch viel voller als bei der Hinfahrt und so saß ich dann ganze 6 Stunden neben einem ziemlich übel riechenden Afrikaner, und dazu kam, dass unsere Beine ununterbrochen gekuschelt haben, so eng war das in unserer 3er Reihe. Und das bei 35 Grad!!!!!

Als wir dann endlich in Tororo waren, wollten wir echt nur noch heim ins Bett. Das Problem ist aber, dass die Einheimischen wissen, dass es für Muzungus nicht ganz ungefährlich ist, sobald es Dunkel ist. Sprich die wissen genauso wie wir, dass wir schnellstmöglich heim sollten. Dementsprechend schlagen die dann auf die Boda-Preise. Wir haben dann Schlussendlich das doppelte bezahlt als normal, sie wollten uns verarschen und schon 2 km früher raus lassen und haben dann auch noch einen höheren Preis verlangt, weil es ja ihrer Meinung nach länger war. Problem war dann noch, dass wir es nicht passend hatten, was immer schlecht ist und die uns dann wenn der Nachtwächter von Kimbilio nicht gekommen wäre nichts raus gegeben hätten.

Die angestellten schämen sich dann immer mega für ihre Landsleute, aber das war auch echt nicht so cool.

Nichts desto trotz hatten wir wirklich 2 tolle Wochen in Kampala und dem Rest. Wir sind wirklich froh und mega Dankbar, dass wir so tolle Erfahrungen mitnehmen durften und vor allem alles so Glatt gelaufen ist, bzw. wir immer ne Lösung gefunden haben.

Ich hab hier auch wieder ein paar Bilder für euch, bzw. ein paar Eindrücke 😀

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Mein Bär ist natürlich auch immer dabei 😀
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Genauso wies Club-Trikot 😀

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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War nur minimal staubig auf der Boda-Tour 🙂
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Er ist nicht immer so, ich versprechs!!

Waschen in einem Hostelwaschbecken war auch nicht so easy, aber zum Glück haben wir eine Wäscheleine mitgenommen, die dann fachmännisch gespannt wurde 😀

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Ist doch ganz normal, dass man Ersatzteile fürs Auto auf nem Boda transportiert oder?! 🙂

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Auto-Friedhof
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Postkarten verschicken 😀
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Backpacker lifestyle
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und ein Milchshake war auch mal wieder echt geil 😀
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ja es war kalt am Pool!! 😀

 

 

 

Wir genießen jetzt noch knapp 2 Wochen in unserem Kimbilio und dann heißt es am 26.3. Haaaaaallo Deutschland.

Ein kleiner Wermutstropfen ist noch, dass Althütte gegen Weiler natürlich an dem Sonntag bevor wir heim kommen, also am 25.3. gegeneinander Fußball spielen xD

 

Wir sind immer noch echt gern hier, aber so langsam steigt die Vorfreude auf Zuhause, Familie und Freunde ziemlich <333

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Dieses mal wirklich bis Bald..

Jonas & Nadja 🙂

 

 

15 Kommentare zu „Uganda unsicher machen :D“

  1. schon schön , wenn man auf eine Insel kommt und prompt zwei Stühle da stehen 😉
    Könnte natürlich auch sein das die Stühle Jonas kurzerhand selbst aus einem Baum geschnitzt hat :))

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  2. ,,,ich schaue sehr gerne Sonntags den Weltspiegel ARD(da kommen ja ähnliche Berichte aus der ganzen Welt) und habe eine Arbeitskollegin die regelmässig in den Slums von Südafrika vor Ort ist,,,aber es ist nochmal was anderes wenn man es so erzählt bekommt wie von Nadja und Jonas,,Toller Bericht!!!Guten Rückreise und noch eine schöne Zeit in Kimbilio

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  3. Hallo ihr zwei, jetzt heißt es für euch langsam Abschied nehmen von Kimbilio. Würde mich interessieren ob ihr euren Aufenthalt gerne verlängern würdet? Was mich echt richtig beschäftigt hat ist euer Bericht über die Slums vorallem unter welchen Umständen die Kinder dort leben. Und wir sitzen hier wie die Made im Speck. Habe mir vorgenommen wieder dankbarer zu sein, für die Privilegien und unseren hohen Lebensstandard, den wir hier haben. Danke euch, für die krasse Schilderung!!! Kommt wieder gut nach Hause!
    Liebe Grüßle
    AlexSandra aus Obersulm

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    1. Verlängern nicht, es war ne tolle Zeit, aber freuen uns jetzt sehr auf Zuhause. Wir sind uns aber auch sicher, dass wir irgendwann nochmal her kommen um zu sehn, was sich alles so getan hat.
      Ja der Slam hat uns natürlich auch sehr beschäftigt. Das sind Bilder die man nicht so schnell vergisst aber auch nicht vergessen sollte, um auch zuhause daran zudenken wie gut es uns doch geht. Danke euch machen wir hoffentlich. Liebe Grüße nach Obersulm

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